Mit spielen, mitspielen

Von der Antike bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Olympiade ausschließlich von Männern bestritten. Dies hat sich kontinuierlich geändert. Mehr als 10 000 Athletinnen und Athleten werden bei den olympischen Spielen 2008 in Peking antreten. „0ne world one dream,“ der Slogan dieser Olympiade ist der Grundgedanke für die Arbeit „Mitspielen-mit spielen.“ So treffen sich schwarze und weiße kleine Bälle auf dem grünen kreisrunden Spielfeld der Bodeninstallation. Die Anzahl der Bälle orientiert sich an der Anzahl der teilnehmenden Athletinnen und Athleten. Die schwarzen Bälle symbolisieren 10% der männlichen Teilnehmer der Spiele, die weißen 10% der Weiblichen. In der Anfangsformation sind die Bälle nach yin und yang geordnet. Die beiden Begriffe stammen aus der chinesischen Philosophie. Sie sind insbesondere im Daoismus von großer Bedeutung. Bei Yang handelt es sich um das Prinzip der Sonne, bei Yin um das Prinzip des Schattens. Die Übergänge sind fließend. Yin und Yang ergänzen und bedingen einander. Im Laufe der Ausstellung werden im Ausstellungsraum Ventilatoren aufgestellt. Der Radius der ursprünglich engen Kreisform wird erweitert. Das Spiel beginnt. Die Bälle fangen an sich zu bewegen. Sie spielen ein Spiel mit gleichberechtigten Partnerinnen und Partnern auf einer Ebene. Alles ist in Bewegung das Ende ist offen. „Mitspielen- mit spielen“
Anne Berlit 2008
kreisrunde grüne Bodenfläche aus Holz Durchmesser 260cm ca. 1200 schwarze und weiße Holzkugeln, Antriebsmotor
Ausstellung im Rahmen von „Frauen für Olympia“ Frauenmuseum Bonn

Fotos: Anne Berlit